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Sind Bio-Produkte wirklich besser oder sogar gesünder als konventionelle Lebensmittel? Eine Studie von Forschern der Universität Stanford ergab jetzt: Bio-Lebensmittel unterscheiden sich kaum von herkömmlichen Produkten. Zu diesem Schluss kommt auch die Stiftung Warentest immer wieder. So auch im Jahr 2010 mit ihrer Bilanz aus 85 Tests.
Bio ist gesünder - das glauben viele. Wissenschaftler der Universität Stanford haben jetzt im „Annals of Internal Medicine“ die bisher umfangreichste Übersichtsstudie zu diesem Thema
veröffentlicht. Für ihre Analyse werteten die Forscher insgesamt mehr als 200 Studien aus, die sich überwiegend mit Inhaltsstoffen oder der Belastung durch Pestizide beschäftigten. Dass Bio-Lebensmittel beispielsweise einen höheren Vitamingehalt haben, konnten die Forscher nicht belegen. Pflanzliche Bio-Produkte enthalten lediglich mehr Phosphor als konventionelle. Das sei aber klinisch kaum relevant. Auch in
Bezug auf die Belastung mit Krankheitserregern sind die Unterschiede minimal. So kommen E.-coli Bakterien in keiner der beiden Gruppen häufiger vor. Hühner- oder Schweinefleisch aus Bio-Betrieben sind aber weniger mit antibiotika-resistenten Keimen verunreinigt. Zudem stecken in Bio-Produkten weniger Pestizide, auch wenn sie nicht gänzlich frei davon sind. Konventionelle Produkte sind zu 30 Prozent mehr belastet, so die Auswertung. Damit ähneln die Ergebnisse den Erkenntnissen der Stiftung Warentest. Denn in puncto Pestizide bescheinigte ein Vergleich aus 85 Untersuchungen von 2002 bis 2010 Bio-Ware einen klaren Vorteil: Bei Obst, Gemüse und Tee waren 75 Prozent der getesteten Bio-Produkte frei von Pflanzenschutzmitteln. So sauber waren dagegen nur 16 Prozent der konventionellen Ware. Der Vergleich
zeigte aber auch: Bio-Lebensmittel sind im Durchschnitt nicht besser als herkömmliche Produkte. Sie lagen in den Punkten Gesamtqualität, Keimbelastung oder Geschmack in etwa gleichauf. Bei manchen Tests wie Apfelsaft und Rapsöl fahndeten die Tester auch nach bioaktiven Substanzen wie sekundären Pflanzenstoffen. Doch die
Bio-Produkte im Test enthielten von diesen erwünschten Stoffen nicht mehr als konventionelle Produkte. Höhere Gehalte hingen nicht von der Herkunft ab, sondern von einer naturnahen Produktion – so enthielt trüber Apfelsaft generell mehr Polyphenole als klarer Saft, egal ob Bio oder nicht. Und das Karotinoid Lutein kam nur in nativem, nicht in raffiniertem Rapsöl vor. In insgesamt drei Tests konnte Bio die Konkurrenz allerdings deutlich übertrumpfen: bei
Ananassaft, frischer Vollmilch und Würzölen. Neben der geringeren Pestizidbelastung, gibt es noch weitere Bereiche, in denen sich Biolebensmittel als besonders stark erwiesen. Denn
Bio-Anbieter nehmen ihre soziale und ökologische Verantwortung oft ernster als die meisten konventionellen. Das ermittelten die Stiftung Warentest bei einigen Tests in einer ergänzenden Untersuchung zur Unternehmensverantwortung. So konnten 2010 zum Beispiel die Bio-Hersteller von Hähnchenbrustfilets ein starkes Engagement beim Tierschutz nachweisen. Das heißt konkret: Mehr Tageslicht, mehr Platz und mehr Auslauf für die Hühner.Mehr als 200 Studien ausgewertet
Kaum Unterschiede zwischen Bio und konventionell
Bilanz der Stiftung Warentest
Was für Bio spricht
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