The drunker I got the more I saw her as a variety of different animals: doe, lynx, mouse, house cat. The whiskey splintered the air between us. She was only a girl, really, but with makeup on she looked older. |
In Taiwan. Junger Amerikaner und taiwanisches junge Frau sitzen in einer Art Separee. Er bekommt ein Whiskey serviert und wird allmählich betrunken, während sie ihm zaghaft Fragen stellt. Man nähert sich an. Was macht jetzt der Whiskey bitte? Danke!:) |
Ganz wörtlich "zersplitterte die Luft"? D. h., er kann nicht mehr klar sehen, wie durch eine gesprungene Windschutzscheibe halt. Und er sieht in jedem Splitter ein anderes Tier oder we? 😉 |
Siehe: variety of different animals .... Durch seine Besoffenheit ergibt seine Wahrnehmung etwas wie ein Blick in ein Kaleidoskop. ... ließ die Luft zwischen uns sozusagen brechen ... Oder so wie Kapustiner vorschlägt. ... Wobei Splitter für mich etwas sehr Kleines sind. Und er sieht in jedem Splitter ein anderes Tier oder wie? - Na ja, da regiert halt die Fantasie eines besoffenen Mannes. Think: Kaleidoskop. Finde ich hier schon ein stimmigeres Bild, nur steht es halt nicht im Original. |
Vielleicht "den Anblick" statt "die Luft" ... auch wenn eigentlich die Wahrnehmung betroffen ist ... |
Witzig. Die Vorstellung mit dem Kaleidoskop hatte ich auch... |
#2 Wobei Splitter für mich etwas sehr Kleines sind. Haste eigentlich recht. Besser "zerspalten"? Aber dann ist das Bild mit dem Kaleidoskop wieder weg. Oder "zerscherben"? Nee, da liegt hinterher nur alles auf dem Boden rum und muss aufgefegt werden. ^^ |
? : Der Whiskey segmentierte die Luft zwischen uns. |
Zerstäubte? |
@7 Wenn, dann vernebelte. Ist zwar recht weit weg von splinter... Oder am besten gleich bei Vorschlag #1 bleiben zersplitterte die Luft. So richtig glücklich bin ich damit allerdings auch nicht. |
Der Whiskey verflüchtigte die Luft zwischen uns. Der Whiskey ließ zwischen uns ein Vakuum entstehen. Der Whiskey schuf ein Vakuum zwischen uns. Der Whiskey hinterließ eine gähnende Leere zwischen uns. |
Die Luft zersplitterte die Whiskeyflasche. (Natürlich Blödsinn!) ;-) |
Zu den Tieren... " the more I saw her as a variety of different animals" Er sieht also nicht die Tiere, sondern er sieht die Dame als Variationen verschiedener Tiere, also erkennt in ihr die typischen Eigenschaften der entsprechenden Tiere wieder. Diese Wahrnehmung der Dame als schutzbedürftiges Reh, als angriffslustigen Luchs, als winzige Maus und als verspielte Hauskatze ist meiner Meinung nach von der Kaleidoskop-Wahrnehmung der gesplitterten Luft getrennt zu sehen. |
Für die Vorschläge in #9 sehe ich keinen Anlass. Sorry, MiMo. Wäre ich Übersetzerin, würde ich etwas behutsam in Richtung "Kaleidoskop" basteln. Nochmal: Der Typ hat Wahrnehmungsstörungen und sieht in die Frau was rein, was ihm halt gerade passt. |
Die Wahrnehmung von typischen Eigenschaften hast du m.E. treffend interpretiert. Allerdings würde ich die scharfte Trennung, die du vornimmst, nicht unterstreichen. Wo Alkohol im Spiel ist, verschwimmt alles: Die Wahrnehmung, die Gedanken, das Zeitgefühl, die Grenzen, etc. Es ist nicht verwunderlich, dass wir uns mit einer passenden Übersetzung schwer tun. Der Originaltext ist zu uneindeutig. #12 war eben noch nicht da. |
m.dietz Er sieht also nicht die Tiere, sondern er sieht die Dame als Variationen verschiedener Tiere Logisch, nur vermischt sich das doch, m.dietz. ... Wie WittGenStein sagt. |
#13 unterstreichen -> unterschreiben |
oder der Whiskey brachte die Luft zwischen uns zum Bersten Das ist im Englischen auch nicht sonderlich verständlich, finde ich. Ich bin mir auch nicht sicher, ob der „splintered“ sich überhaupt auf den vorhergehenden Satz mit der Wahrnehmung der Frau als Reh, Luchs, etc. bezieht oder ein neuer Gedanke zu seinem betrunkenen Zustand sein soll. Edit: es sei denn, aus dem vorhergehenden Text wäre ersichtlich, dass „dicke Luft“ zwischen den beiden herrschte und sie sich nun (zumindest in seiner alkoholgeschwängerten Wahrnehmung) einander annähern, dann wäre es vielleicht etwas wörtlicher zu sehen, dass die „Wand“ zwischen ihnen zersplitterte? |
Wobei Splitter für mich etwas sehr Kleines sind. Das sehe ich nicht so. Wenn eine Glasscheibe zersplittert bleiben nicht unbedingt kleinste Teile über. Deshalb halte ich den Vorschlag von Kapustiner in #1 Ganz wörtlich "zersplitterte die Luft"? für recht gut. |
Just a tiny point: #11: er sieht die Dame als Variationen verschiedener Tiere I take "a variety of" to mean simply "various". It's a bit tautological, but people do say "a variety of different xy". #16 Ich bin mir auch nicht sicher, ob der „splintered“ sich überhaupt auf den vorhergehenden Satz mit der Wahrnehmung der Frau als Reh, Luchs, etc. bezieht oder ein neuer Gedanke zu seinem betrunkenen Zustand sein soll. Yes, I tend towards the latter. |
Den neuen Gedanken kann man sehen, muss man aber nicht. Wie geht den der Originaltext weiter? Das zu wissen, könnte hilfreich sein. Ohne weiteren Text können wir alle nur spekulieren. |
Durch den Whisky nahm ich alles nur noch bruchstückhaft wahr (?) Der Whisky ließ mich alles in Bruchstücken wahrnehmen (?) |
Warum nicht so bildhaft wie das Englische bleiben? Irgendwie hat er eine Wahrnehmungsveränderung, die er so in Worte fasst. Ich bin bei lyri in #17. |
Like one or two others (##1, 17) I think I’d also go for the literal translation on the basis of these three sentences. The E. is in no sense an idiomatic expression but a fairly free invention. Nothing suggests that its imagery should somehow logically connect up with the preceding sentence (any more than with the subsequent one). I feel it weakens what suggestive power the language has if one forces it in that direction. |
Ich störe mich an der Satzkonstruktion "A zersplittert B". m.E. kann man nicht etwas anderes zersplittern, sondern nur das zersplitternde Ding selbst zersplittert. Das Glas zersplittert, als ich es an die Wand werfe. Nicht: Ich zersplittere das Glas, indem ich es an die Wand werfe. Ein Fußball fliegt gegen das Fenster. Das Fenster zersplittert. Nicht: Der Fußball zersplittert das Fenster. Der Wind fegt die Vase zu Boden und sie (die Vase) zersplittert. Nicht: Der Wind zersplittert die Vase. |
Der Text enthält für mich zu viele Ungereimtheiten. Bin raus aus der Diskussion... |
zersplittern 1. etw. in Splitter schlagen, teilen 2. in Splitter zerbrechen, sich in Splitter aufspalten [DWDS] //www.dwds.de/wb/zersplittern#d-1-1 |
@Möwe #23 DWDS carries both transitive (1) and intransitive (2) uses. Is the transitive use a complete misuse for you, or just with the examples you've given? |
Ich stelle mir das so vor, dass er alles wie durch Milchglas wahrnimmt - was sowohl seine Augen als auch seine Gedanken betrifft. |
Bion #25 Der transitive Gebrauch klingt für mich bei "zersplittern" grundsätzlich falsch. (Es fällt für mich in dieselbe Kategorie wie zerbersten, zerspringen und zerplatzen.) Kein Problem habe ich hingegen bei "zerschlagen", "zerbrechen", "zerstoßen",... #26, ilex - Das wäre aber ein ganz anderes Bild. Eher Benebeltsein als die Wahrnehmung der Umgebung in Fragmenten. |
OK, Strukturglas oder Ornamentglas heißt das wohl offiziell. Da sieht man alles durch Facetten. Meine Eltern hatten sowas in der Wohnzimmertür. Aber eine Übersetzung mit einem der beiden Begriffe wäre ziemlich holprig, finde ich. Bei Milchglas steht zwar die Trübung im Vordergrund, aber man kann ja auch vor lauter Benebeltsein die lustigsten Tiere sehen. |
Möwe #27 Die Tatsache, dass der Protagonist die Luft vor ihm durch den genossenen Whisky zersplittern sieht, ist schon eine irreale Situation. Um dieser sprachlich beikommen zu können, halte ich die transitive Form von zersplittern für durchaus gerechtfertigt auch wenn sie noch so schräg klingt. |
Eigentlich wollte ich noch auf mehr Kontext warten und vorher nicht mehr beitragen, aber die Erklärung für die schräge transitive Form in #29 finde ich fabelhaft gelungen.* Solange kein weiterer Kontext kommt, stehe ich hinter zersplittern, wie lyri, Bion und Kapustiner. Edit: *Wenn ich ehrlich bin, würde ich unter Alkoholeinfluss auch nicht mehr zwischen transitiv und intransitiv unterscheiden können. 😉 |
Ähem... natürlich sieht der Protagonist die Luft vor sich |
#23 Nicht: Der Wind zersplittert die Vase. Interessanterweise bringt Duden ein ganz ähnlich gelagertes Beispiel (als Beleg, nicht zwecks Abschreckung 😉): der Sturm hatte den Mast zersplittert Ich gebe dir aber recht, die transitive Verwendung ist so selten, dass der Leser vielleicht erst mal stutzt (und sie intuitiv sogar als falsch empfindet?). Möglicherweise rührt das Unbehagen zum Teil auch daher, dass hier etwas zersplittert (wird), was eigentlich gar nicht splittern kann - jedenfalls nicht im üblichen Aggregatzustand. Aber das ist im Original ja nicht anders, wie in #29 schön herausgearbeitet (und, glaube ich, von Bion weiter oben auch schon angedeutet). |
Das mit dem Unbehagen wurde in #32 auch schön herausgearbeitet. Haben wir es da vielleicht mit einem Oxymoron zu tun, das dieses Unbehagen erzeugt? #31 Auf alle Fälle sieht er anders als sonst... 😉 |
Zu #32 und #33 habe ich noch einen netten Eintrag in der Stupidedia (Die sinnfreie Enzyklopädie) gefunden. Um ein Oxymoron handelt es sich nicht, eher um einen Alogismus: "Stilmittel: Alogismus Beschreibung: sinnfreies Scheißgelaber Funktion: Beweis der nicht vorhandenen Intelligenz der gerade sprechenden Person bzw. Einlieferungsgrund in die Psychatrie für den Autor Beispiel: Nachts ist es kälter als draußen, für weitere Beispiele schalten Sie einfach mal auf Phönix um." //www.stupidedia.org/stupi/Liste_rhetor... |
Ist vielleicht gemeint, dass der Whisky die Luft zwischen den beiden auffächert (und in jedem Fächer sieht er sie anders: als Ricke, Luchs, Maus bzw. Katze)? (Zer)splittern assoziere ich immer mit einem lauten Geräusch, das hier ja wohl fehlt. Nachtrag: Hatten wir schon, dass der Whisky die Luft zerteilt? |
@WittGenStein: Oxywas? ^^ Als er den dreistöckigen Whisky orderte, hat sie ihn so kalt angeguckt, dass glatt das Oxygen im Separee gefror. Aber dann tat der Allohol seine Schuldischkeit. Cheers! 😉 |
#36 Das ist die perfekte Erklärung für all das Unbehagen, das Protagonist und Leser*innen empfinden. Danke! 🙂 Edith sagt: "Cheers!" |
Um dem (von mir nicht unbedingt geteilten) Unbehagen, 'zersplittern' im transitiven Sinne zu gebrauchen, abzuhelfen, möchte ich vorschlagen: Der Whiskey brachte die Luft zwischen uns zum Zersplittern / ließ/machte ... zersplittern. |
In #34 vergaß ich, den netten Eintrag mit Anführungszeichen zu versehen. Abgesehen von der Fekalmetaphorik fand ich Alogismus für die Beschreibung der Wahrnehmung einer betrunkenen Person passend. |
Das Bild der durch Alkoholeinfluß zersplitterten Luft mag etwas bemüht oder gesucht erscheinen, aus dem Kontext aber wird, so finde ich, klar, daß es dem Autor darum geht, daß das transparente Medium Luft sich wie eine Windschutzscheibe verhält, die durch Steinschlag o. ä. auf einmal als solche sichtbar wird, indem sie die dahinter befindlichen Gegenstände, hier das Mädchen, für den Betrachter in Einzelbilder auflöst. Daß diesen Einzelbildern zusätzlich unterschiedliche Qualitäten des Gegenübers zugeschrieben werden, ist dann nicht weiter verwunderlich. Edith weist mich darauf hin, daß ich weitgehend Kapustiners (eben erst wahrgenommene) #1 ausformuliert habe, aber sei's drum - great minds ... ;-) |
#35 Ist vielleicht gemeint, dass der Whisky die Luft zwischen den beiden auffächert Mit "to splinter" verbinde ich ein nicht unerhebliches Maß an Gewalteinwirkung. Da kommt mir "auffächern" (und auch "zerteilen") etwas ... zahm vor. Wenn ich mir übrigens die Fundstellen im Netz für "splintered the air" anschaue, ist der Ausdruck eigentlich immer mit ordentlich Krach verknüpft. Blitz und Donner, ein lauter Schrei, auch Schüsse und Explosionen. Auf Deutsch würde man je nachdem wohl "zerschnitt die Luft", "zerriss die Stille", "gellte durch die Nacht" o. Ä. sagen. Für Whisky scheint es freilich noch keinen Präzedenzfall zu geben. 🙂 |
Ich finde immer noch Dragons "der Whiskey brachte die Luft zwischen uns zum Bersten" (#16) am besten. Da ist das aktive Element des Whiskeys mit drin, kein Stress mit transitiv / intransitiv, und wenn etwas birst, dann gibt es halt Splitter. |
...der Whiskey knallte dermaßen rein, dass die Luft zersprang... ;-) Cheers again! |