Sprachfeature Show
Tägliche Routine: Gruß- und Abschiedsformeln Mittel Deutsch perfekt 4/2017 In bestimmte (-r/-s)hier: so, dass sie immer den gleichen Ablauf haben (der Ablauf, die Abläufe: hier: Reihenfolge, wer wann was sagt)bestimmten Situationen des Alltags benutzt man immer die gleichen Wörter oder Sätze. Für Muttersprachler ist das selbstverständlich. Alle anderen müssen lernen, was man wann sagt – und auf welche Nuancen man achten muss. © Goritza/Shutterstock.com Von Claudia May Gleich in der ersten Kursstunde lernt sie jeder Anfänger: die Routineformeln – auch wenn der Lehrer selten sagt, dass sie so heißen. Denn in jeder Sprache braucht man sie als Basis für die tägliche Kommunikation: zur Begrüßung, zur Vorstellung der eigenen Person und zur die Verabschiedung, -envon: sich verabschieden = auf Wiedersehen sagenVerabschiedung. Die die Anwendungvon: anwenden = hier: in einer konkreten Situation benutzenAnwendung dieser Routineformeln funktioniert nach einem ganz bestimmten Schema. folgenhier: sich orientieren anFolgt man diesem Schema nicht, ist der Gesprächspartner verwirrt≈ unsicherverwirrt. Lernen Sie, wie man sich in welcher Situation begrüßt und verabschiedet. Wichtige deutsche Begrüßungsformeln
Guten Morgen!Diese Begrüßungsformel benutzt man am Morgen. Zum Beispiel, wenn man zu seinen Arbeitskollegen in das Büro kommt. Dabei ist es egal, ob man die Person(en) duzt oder siezt. Es ist unhöflich, wenn auf diese Begrüßung nicht geantwortet wird. Die erwartenhier: ≈ meinen, dass man mit … antworteterwartete Antwort: (Guten) Morgen! oder Hallo!. Die Kurzform Morgen! wirkt dabei etwas informeller. Guten Tag!Diese Begrüßung kann man den ganzen Tag benutzen, also nicht nur morgens, sondern auch am Nachmittag. Erst am Abend sollte man zu Guten Abend! wechseln. Regional werden auch andere Varianten nutzen≈ benutzengenutzt: Zum Beispiel Grüß Gott! in Süddeutschland oder (Moin) Moin! in Norddeutschland. Alle Formen sind für die Du- oder Sie-Form gleich. Auch hier ist es unhöflich, wenn auf die Begrüßung nicht geantwortet wird. Hallo! / Hi! / Hey! / Hallöchen! / Na (, du)? / Moinsen! (norddt.) / Servus! (süddt.)Diese Routineformeln sind informell. Das heißt, man solltehier: es wird empfohlen, dass …man sollte die Person(en) kennen, die man so begrüßt. Diese Art der Begrüßung funktioniert den ganzen Tag und auch die ganze Nacht. Sie gebunden seinhier: abhängen vonist also an keine bestimmte (-r/-s)hier: ≈ geplante (-r/-s); gültige (-r/-s)bestimmte Zeit gebunden seinhier: abhängen vongebunden. Eine in Süddeutschland außerdem einsetzenhier: benutzeneingesetzte Variante ist Habedere, eine Kurzform von (Ich) Habe die die Ehrehier: ≈ wunderbare Möglichkeit: Man darf einen speziellen Menschen treffen oder kennenlernen.Ehre (, mit dir zu sprechen). Grüß dich! / Grüß Sie!Diese Begrüßung benutzt man besonders oft in Süddeutschland. Sie funktioniert unabhängighier: so, dass … keine Rolle spieltunabhängig von der Tageszeit. Mahlzeit!Diesen Gruß benutzt man zur Mittagszeit, also dann, wenn es Mittagessen gibt. In Deutschland ist das ziemlich früh: nämlich meistens zwischen 12 und 13 Uhr. Besonders oft hört man diesen Gruß am Arbeitsplatz. Man kann ihn gegenüberhier: in der Beziehung zugegenüber Freunden benutzen, aber auch gegenüber Menschen, die man siezt. (Guten) Abend!Wie man sich leicht denken kann, wird dieser Gruß nur am Abend benutzt. Guten Abend! kann man zu Freunden, aber auch zu fremden Personen sagen, die man siezt. abkürzenhier: weniger Wörter oder nur ein Wort benutzen, statt den ganzen Ausdruck zu verwendenKürzt man den Gruß abkürzenhier: weniger Wörter oder nur ein Wort benutzen, statt den ganzen Ausdruck zu verwendenab (Abend!), wirkt das etwas salopphier: alltagssprachlich; jugendlich unkompliziertsalopper.
Wichtige deutsche Verabschiedungen
(Auf) Wiedersehen!Dies ist der Klassiker unterhier: beiunter den Abschiedsformeln. Er funktioniert immer. Im Süden Deutschlands wird daraus oft (Auf) Wiederschaun!. Tschüs(s)! / Tschau!Diese Abschiedsformeln funktionieren bei Freunden und auch bei fremden Personen, die man etwas besser kennt. Bis gleich! / Bis nachherspäternachher! / Bis dann! / Bis später! / Bis dahin!Auch wenn sich alle diese Formeln ziemlich ähnlich sich anhörenhier: in einer speziellen Art wirkenanhören: Es gibt große Unterschiede, wann man welche davon benutzt. Achtet man nicht darauf, kommt es schnell zu das Missverständnis, -efalsche Interpretation einer Aussage, Geste oder AktionMissverständnissen. Bis Montag! / Bis nächste Woche!Bei dieser Abschiedsformel wird der konkrete Zeitpunkt des Wiedersehens der beiden Gesprächspartner genannt. Deshalb sollte man seinen Gesprächspartner auch unbedingt korrigieren, wenn er das Datum verwechselnhier: ein falsches Datum nennenverwechselt: Mach’s gut! / Machen Sie es gut!Bei dieser Form des Abschieds wird eine gewisse (-r/-s)hier: ein wenig; etwasgewisse die Vertrautheitvon: vertraut = so, dass man jemanden sehr gut kenntVertrautheit voraussetzenhier: automatisch eine wichtige Bedingung seinvorausgesetzt – auch wenn man den Gesprächspartner siezt. Der Zeitpunkt des Wiedersehens ist nicht sehr konkret. Es kann ein Abschied von einer Stunde sein – oder für ein Jahr. Auch diese Form des Abschieds ist von der Tageszeit unabhängig. Darauf antworten kann man zum Beispiel mit Ja, bis bald! / Wir sehen uns!. (Auf) Wiederhören!Dies ist die klassische Verabschiedung am Telefon. Sie wird also immer dann benutzt, wenn man seinen Gesprächspartner nicht sehen kann (also nicht bei Videotelefonie, dort funktioniert aber Auf Wiedersehen!). (Gute) Nacht!Dieser Abschiedsgruß wird benutzt, wenn wenigstens einer der Gesprächspartner schlafen gehen möchte. Eltern, die ihre Kinder ins Bett bringen, sagen dies auch, bevor sie das Kinderzimmer wieder verlassenhier: hinausgehen ausverlassen, oft ergänzt durch Schlaf gut! oder Träum schön! / Träum süß!. Auf den Abschiedsgruß Gute Nacht! kommt normalerweise die gleiche Antwort: (Gute) Nacht!. Neugierig auf mehr?Dann nutzen Sie die Möglichkeit und kombinieren Ihr optimales Abo ganz nach Ihren Wünschen. Ist Ciao Tschüss?ciao. Bedeutungen: [1] umgangssprachlich: zur Begrüßung: hallo. [2] umgangssprachlich: zum Abschied: tschüss, ciao, tschau, ade, servus.
Wer sagt Ciao?Ciao, Arrivederci und auf Wiedersehen - Abschiedsfloskeln nutzen Sie so richtig. Ciao hat sowohl die Bedeutung Hallo als auch Tschüss! Mit der Grußformel ciao grüßen sich Freunde und gute Bekannte untereinander.
Warum sagen Italiener Ciao?Ciao ist so ein Wort. Es kommt aus dem Italienischen und ist so unerhört viel schöner als Hello, Hallo und Hola, dass es sich mittlerweile in den Sprachalltag vieler Länder geschlichen hat.
Wie begrüßt man sich in Italien?Die Wahl der italienischen Grußformel hängt von der Tageszeit ab: am Vormittag bis 13:00 Uhr grüßt man mit “Buongiorno” (guten Tag auf Italienisch) von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr heißt die Begrüßung “Buon pomeriggio” ab 17:00 Uhr ist ein “Buona sera” passend.
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