Gott kann ein a sein Schauspieler

Romantisches Drama von Regisseur André Erkau („Selbstgespräche“, „Das Leben ist nichts für Feiglinge“). In den Hauptrollen sind Sinje Irslinger, Til Schweiger, Heike Makatsch und Max Hubacher zu sehen. Mit Jonas Holdenrieder, Jürgen Vogel und Benno Fürmann. Der Film basiert lose auf dem gleichnamigen Roman von Frank Pape aus dem Jahr 2015, nimmt sich aber relativ viele Freiheiten heraus.

Gott, du kannst ein A.... sein – Zur Handlung

Steffi (Sinje Irslinger) ist gerade 16 Jahre alt geworden und könnte kaum glücklicher sein. Sie hat die Schule hinter sich gebracht, kann sich auf eine Ausbildung in ihrem Traumjob freuen und steht kurz davor, auf der Abschlussfahrt in Paris das erste Mal Sex mit ihrem Freund Fabi (Jonas Holdenrieder) zu haben. Doch dann kommt die alles zunichte machende Nachricht: Steffi hat Krebs im Endstadium und nur noch wenige Monate zu leben.

Steffis Eltern sind am Boden zerstört und wollen, dass ihre Tochter so früh wie möglich mit der Chemotherapie beginnt und dafür die Reise nach Paris platzen lässt. Doch das junge Mädchen denkt gar nicht daran, sich vom Krebs einfach so das Leben ruinieren zu lassen. Zusammen mit dem todunglücklichen Zirkusjungen Steve (Max Hubacher) klaut sie den Pickup ihres Dads und macht sich auf dem Weg in die Stadt der Liebe. Stets verfolgt von ihren besorgten Eltern.

Gott, du kannst ein Arsch sein – Hintergründe zum Film

Das gleichnamige Taschenbuch von Frank Pape, Steffis Vater, basiert auf den Tagebucheinträgen seiner Tochter, nachdem diese erfahren hat, dass sie an Krebs erkrankt ist und in sechs bis zwölf Monaten sterben muss. Sie rechnet ihre Zeit runter, ohne das genaue Enddatum zu kennen und beschreibt, was im Leben wirklich zählt, welche Träume sie noch hat und wie sie sich von ihren Lieben verabschiedet.

Die Geschichte im Buch und die Ereignisse im Film unterscheiden sich stark voneinander, weswegen allen, die erfahren möchten, wie es Steffi in ihren letzten Tagen wirklich ergangen ist, nur nahe gelegt werden kann, Film und Buch unabhängig voneinander zu genießen. Das Buch ist ein Bestseller, der sich über sehr gute Kritiken und eine große Leserschaft erfreut. Ob der Film von Erkau damit mithalten kann, muss sich erst noch herausstellen.

Eine 16-Jährige, die von einer Krebsdiagnose aus dem Leben gerissen wird und einen abenteuerlichen Roadtrip startet: Das Drama "Gott, du kannst ein Arsch sein" geizt zwar mit Überraschungen, ist dank überzeugender Hauptdarsteller aber trotzdem sehenswert.

Eines weiß Steffi (Sinje Irslinger) ganz sicher: Sie will Polizistin werden. Gerade hat die 16-Jährige ihren Realschulabschluss erfolgreich gemeistert, und die Abschlussfahrt nach Paris steht an. Mit dabei ist auch Steffis Freund Fabian (Jonas Holdenrieder), mit dem sie einen Abstecher ins Romantikhotel geplant hat. Wo, wenn nicht in der Stadt der Liebe, könnte ein Jahrestag auch gebührender gefeiert werden? Doch dann bricht für die Teenagerin die ganze Welt zusammen, als bei einer Routineuntersuchung unheilbarer Krebs diagnostiziert wird. Wie Steffi und ihre Familie mit dieser Schocknachricht umgehen, erzählt das deutsche Drama "Gott, du kannst ein Arsch sein!".

Die Abschlussfahrt kann sich Steffi auf jeden Fall abschminken, da sind sich ihre Eltern Frank (Til Schweiger) und Eva (Heike Makatsch) einig und kassieren erst einmal Personalausweis und Geld ein. Stattdessen steht die Chemotherapie für die besorgten Eltern an erster Stelle. Steffi hingegen hat ganz anderes im Sinn: Sie will unbedingt nach Paris, koste es, was es wolle. Eine Zufallsbekanntschaft mit dem Zirkusartisten Steve (Max Hubacher) schafft Abhilfe. Auch Steve, Sohn eines Zirkusdirektors (Jürgen Vogel), ist vom Leben frustriert, und so beschließen die beiden kurzerhand auszureißen ...

Todkranke, die sich vor dem Sterben auf einen letzten abenteuerlichen Roadtrip begeben – dieses Thema wurde in den vergangenen Jahren diverse Male filmisch aufgearbeitet, etwa in "Hin und weg" (2014) und "Der geilste Tag" (2016). Auch "Gott, du kannst ein Arsch sein!" – inspiriert vom gleichnamigen Buchbestseller von Frank Pape, in dem er die letzten 296 Tage im Leben seiner Tochter Steffi beschreibt – schlägt in eine ähnliche Kerbe und vermengt Tragik und Komik.

Steffi und Steve durchleben auf ihrer Fahrt kuriose Episoden, werden etwa von einem aggressiven Tankstellenbetreiber verfolgt, ergaunern sich eine Nacht in einem schicken Hotel und reiten auf Kühen (!). Das ist zwar unterhaltsam, besonders innovativ sind die Ideen von Regisseur André Erkau und den Drehbuchautoren Tommy Wosch und Katja Kittendorf aber nicht. Auch das Aufeinandertreffen der beiden Ausreißer wirkt sehr konstruiert, und die Dialoge hätten etwas mehr Finesse vertragen.

Dafür stimmt die Chemie zwischen den Hauptdarstellern Sinje Irslinger ("Das schönste Mädchen der Welt") und Max Hubacher ("Der Hauptmann"). Während sich Steffi und Steve, die beide auf ihre Weise mit geplatzten Hoffnungen und Träumen umgehen müssen, zunächst eher ankeifen, entwickelt sich mit jeder Station ihrer gemeinsamen Reise eine engere Bindung zwischen ihnen. Richtung Kitsch gleitet das Drama aber trotz des unausweichlichen Endes glücklicherweise nur selten ab.

Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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