Der Rückruf von mehreren Produkten des Schokoladenherstellers Ferrero verunsichert viele Menschen offenbar. In einigen Supermärkten bringen Kundinnen und Kunden die Ware kiloweise zurück. Die Einzelhändler reagieren darauf unterschiedlich.
12.04.2022, 14:51 Uhr
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Wegen des Rückrufs der „Kinder“-Schokoladenprodukte von Ferrero bringen Kundinnen und Kunden kiloweise Schokolade in die Supermärkte zurück. Das berichtet die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (WAZ) unter Berufung auf Inhaberinnen und Inhaber von Supermärkten in Herne.
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„Die Kunden sind sehr verunsichert und bringen auch Produkte zurück, die gar nicht auf der Rückrufliste stehen“, sagt demnach Monika Vogel, Inhaberin einer Edeka-Filiale. Täglich kämen Kundinnen und Kunden, die Ware zurückbringen würden, zum Teil im Warenwert um die 15 Euro. Die Menschen seien verständlicherweise sehr ängstlich, erklärt Vogel, vor allem was die kleinen Kinder angehe.
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Ferrero hatte vor einigen Tagen in mehreren Ländern „Kinder“-Produkte zurückgerufen, nachdem bereits im Dezember 2021 in einem belgischen Werk Salmonellen im Bereich von zwei Rohstofftanks festgestellt wurden. Der Konzern veröffentlichte daraufhin eine Liste der betroffenen Produkte. Neben Kinder-Überraschungen und Schoko-Bons werden auch einige andere Oster- und auch Weihnachtsprodukte zurückgerufen.
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Ferrero-Rückruf: Supermärkte nehmen Ware zurück – teilweise ohne Kassenzettel
Große Supermarktketten wie etwa Lidl haben gegenüber der „WAZ“ bereits angekündigt, bei der Rücknahme der betroffenen Produkte kulant zu sein. „Die bei Lidl gekauften Produkte können in allen Filialen zurückgegeben werden. Der Kaufpreis wird selbstverständlich erstattet, auch ohne Vorlage des Kassenbons.“
Ähnlich äußerte sich ein Pressesprecher von Real in Herne. Der Inhaber eines Rewe-Marktes, Olaf Kenkmann, erklärte dagegen, nur gegen Vorlage des Kassenzettels die „Kinder“-Produkte zurückzunehmen. „Ich kann nicht Ware gutschreiben, die bei Mitbewerbern gekauft wurde“, sagte der Inhaber.
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Der Rückruf gilt für Deutschland und andere europäische Länder sowie Australien, Israel und seit Dienstag auch für Neuseeland. Die belgische Aufsichtsbehörde Afsca hatte am Freitag die Produktion in der betroffenen Fabrik in Belgien vorerst gestoppt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen das Unternehmen. Zuvor waren Hunderte Salmonellenfälle in ganz Europa mit dort produzierten Süßigkeiten in Verbindung gebracht worden.
Problem war monatelang bekannt
Ferrero war das Problem schon seit Monaten bekannt. Die Verbraucherorganisation Foodwatch übte deswegen heftige Kritik. „Wenn so ein Fehler passiert, muss die Bevölkerung sofort gewarnt werden“, sagte Andreas Winkler von Foodwatch am Freitag. Der Konzern hatte bereits Fehler im Umgang mit den Rückrufen einiger Produkte zugegeben.