EtG im Urin Wie lange nachweisbar

EtG im Urin Wie lange nachweisbar
ETG Wert beeinflussen

Sowohl über die Haaranalyse als auch über das Urinscreening kann der Konsum von Alkohol nachgewiesen werden. Gleich mehrere Abbauprodukte des Alkohols sind entsprechende Indikatoren. Neben dem Fettsäureethylester (FSEE) ist das Ethylglucuronid (ETG) der zweite, in jedem Test relevante Alkohol-Marker die den ETG Wert beeinflussen.


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Wie senke ich den EtG wert?

Es ist prinzipiell nicht zu verhindern, dass sich im Urin und in den Haaren das Abbauprodukt Ethylglucuronid (ETG) ablagert. Dies ist ein biochemischer Prozess, der nach dem Konsum von Alkohol automatisch geschieht.

Es ist aber tatsächlich korrekt, dass man ein Stück weit Einfluss auf den ETG-Wert nehmen kann. Beim Nachweis über eine Urinprobe zeigt sich, dass einmaliger, möglicherweise aber hoher Alkoholkonsum zu einem niedrigeren ETG-Wert führen kann, als es bei einem kontinuierlich trinkenden Alkoholiker der Fall ist. Zudem kann man den ETG-Wert im Urin durch verstärktes Trinken von Wasser oder anderen alkoholfreien Getränken senken. Bei einer Haarprobe kann der Wert durch häufiges, intensives Haarewaschen im Vorfeld gesenkt werden.

Wie schnell baut sich EtG ab?

Es gibt keine exakte Formel, wie lange ETG nachweisbar ist. Im Haar wird es dauerhaft gespeichert und der Nachweis erst durch das Abschneiden unmöglich gemacht. Im Urin spielen Faktoren wie Körpergröße und Körpergewicht, Menge und Art des konsumierten Alkohols und das Trinkverhalten insgesamt wichtige Rollen.

Eine Faustregel besagt, dass man kleine Trinkmengen im Bereich von 0,1g pro Kilogramm Körpergewicht rund 13 bis 20 Stunden nachweisen kann. Bei mittleren Trinkmengen (rund 0,5g / kg Körpergewicht), ist ein Nachweis rund 26 – 36 Stunden möglich. Bei noch größeren mengen geht man von einer Nachweisbarkeit bis 72 Stunden aus.

Wie lange ist Wodka im Urin nachweisbar?

Beim Konsum von Alkohol werden automatisch Abbauprodukte wie Ethylglucuronid (ETG) und Fettsäureethylester (FSEE) gebildet. Diese biochemischen Prozesse lassen sich nicht verhindern oder beeinflussen. Der Konsum von Wodka kann zwar, im Gegensatz zu vielen anderen alkoholischen Produkten, die Bildung der typischen Alkohol-Fahne weitgehend verhindern.

Die benannten Stoffe werden nach dem Wodka-Konsum aber ebenso in Urin und Haaren abgelagert wie nach dem Konsum von anderen alkoholhaltigen Produkten. Sogar bestimmte Pralinen oder eine Rotweinsauce sorgen für die Bildung von ETG. Wie lange dieser Stoff im Urin nachweisbar ist, hängt maßgeblich vom eigenen Trinkverhalten ab. Kleine Mengen sind nach einem Tag kaum noch nachzuweisen, bei mittleren und großen Mengen ist ein Nachweis für bis zu 3 Tage möglich.

Wie lange ist Bier nachweisbar im Urin?

Auch wenn Bier ein eher schwach alkoholisches Getränk ist, hinterlässt der enthaltene Alkohol Spuren in Form der benannten Abbauprodukte. Schon kleine Mengen genügen, um einen Konsum nachweisen zu können. Dies gilt sogar bei vielen alkoholfreien Bieren. Viele dieser Getränke weisen noch einen Alkoholgehalt von 0,5% auf. Dieser ist zwar so gering, dass eine Fahrtüchtigkeit nicht beeinträchtigt würde. Nachweisen lässt er sich allerdings trotzdem.

Abhängig von der konsumierten Menge kann man jedoch Entwarnung geben: Die Spuren von einem kleinen Glas Bier sind schon am nächsten Tag aus dem Urin verschwunden. Wer auf dem Oktoberfest aber gleich mehrere Maßkrüge leert, hat auch noch nach 2 oder 3 Tagen deutlich messbare Indikatoren im Urin.

Wie bekomme ich am schnellsten Alkohol aus dem Urin?

Der Alkohol selbst ist im Urin nicht zu finden, dessen Abbauprodukte allerdings schon. Die nachgewiesenen Mengen sind abhängig von Körpergröße und Gewicht, aber auch von der Menge des konsumierten Alkohols. Wer schnell wieder einen „sauberen“ Urin haben möchte, hält sich bereits beim Konsum des Alkohols zurück.

Kleine Mengen lassen sich nur relativ kurze Zeit nachweisen. Zwar kann die Konzentration des Indikators ETG durch verstärktes Trinken von alkoholfreien Getränken beeinflusst werden. Dies wirkt sich aber nicht auf die anderen Alkohol-Marker aus.

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Synonyme:  ETG

Ethylglucuronid (ETG) ist ein direktes Stoffwechselprodukt von Aethanol (Alkohol), das im Körper nach Alkoholkonsum entsteht. ETG wird über den Harn ausgeschieden und kann sogar noch einige Tage nach der Alkoholzufuhr nachgewiesen werden. Aus diesem Grund eignet sich die ETG-Messung im Harn für das Monitoring einer Abstinenz im Rahmen von therapeutischen Alkoholentwöhnungsmaßnahmen.

Weitere Laborwerte

  • 6-Acetylmorphin/Urin (6AMU)
  • 6-AM
  • 6-MAM
  • 6-Monoacetylmorphin
  • Aethanol
  • Aethanol (AETH)
  • Alkohol
  • Amphetamine/Urin (AMPU)
  • Angel Dust (Engelsstaub)
  • Äthanol
  • Äthylalkohol
  • Barbiturate/Urin (BARBU)
  • Benzodiazepine/Urin (BENZU)
  • Buprenorphin/Urin (BUPRU)
  • Cannabinoide/Urin (CANNU)
  • Carbohydrate Deficient Transferrin rel. (CDTR)
  • CDT
  • Cocain/Urin (COCU)
  • Codein
  • Darvon®
  • EDDP /Urin (EDDPU)
  • Ethanol
  • Gamma-Butyrolacton (GBL)
  • Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB)
  • Haschisch
  • Heroin
  • K.O.-Tropfen
  • Killerweed
  • Liquid Ecstasy
  • LSD/Urin (LSDU)
  • Marihuana
  • MDMA/Urin (MDMAU)
  • Methadon/Urin (METHU)
  • Morphin
  • Morphium
  • Opiate/Urin (OPIU)
  • Oxycodon/Urin (OXYU)
  • Phencyclidin/Urin (PCPU)
  • Propoxyphen/Urin (PPXU)
  • THC

Warum wird Ethylglucuronid im Harn bestimmt?

Nach dem Konsum von Aethanol (Alkohol) kommt es im Körper zu Entgiftungsprozessen, um den Alkohol möglichst rasch wieder aus dem Körper zu eliminieren. Alkohol wird dabei in unveränderter Form direkt über die Lungen, die Haut und den Harn ausgeschieden. Es gibt folgende spezifische analytische Verfahren zum Nachweis eines Alkoholkonsums:

  • Nachweis von Aethanol in der Atemluft (z.B. bei Polizeikontrollen),
  • Nachweis von Aethanol im Blut (Blutalkoholspiegel),
  • Nachweis von Aethanol im Harn (Screening).

Im Körper wird Alkohol in der Leber über das Enzym Alkoholdehydrogenase zu Azetaldehyd und weiter zu Essigsäure abgebaut. Die Abbaurate weist beträchtliche individuelle Unterschiede auf und liegt durchschnittlich bei 0,1–0,2 g/l/h. Frauen bauen Alkohol im Durchschnitt um etwa 15 Prozent langsamer ab als Männer. Endogen im Stoffwechsel gebildeter Alkohol überschreitet nicht 0,014 g/l (0,012 Promille) und kann daher vernachlässigt werden.

Neben der Umwandlung von Alkohol in Azetaldehyd kommt es in der Leber durch den Prozess der Glukuronidierung aber auch zur Bildung eines direkten Alkoholstoffwechselproduktes:

  • Ethylglucuronid (ETG).

Dabei wird ETG ebenfalls im Harn ausgeschieden, wobei dieses Stoffwechselprodukt im Gegensatz zur Ausgangssubstanz (dem Aethanol) über einen längeren Zeitraum (ca. ein bis drei Tage nach dem Alkoholkonsum) im Harn nachweisbar bleibt. Aus diesem Grund wird der Nachweis von ETG in der Medizin vor allem dazu benutzt, um im Rahmen von therapeutischen Alkoholentwöhnungsprogrammen das Abstinenzverhalten der Patientinnen und Patienten zu bestätigen.

Als Untersuchungsmethode werden in medizinischen Laboratorien für die ETG-Bestimmung im Harn üblicherweise sogenannte „Immunoassays“ eingesetzt. Diese Tests arbeiten mit Antikörpern, wobei es auch zu unerwünschten Kreuzreaktionen dieser Antikörper mit nicht relevanten Substanzen kommen kann – im Fall von ETG kann es zu Kreuzreaktionen mit dem Schlafmittel Chloralhydrat kommen.

Aus diesem Grund muss bei sensiblen, immer aber bei rechtsmedizinischen Fragestellungen eine Bestätigung jedes positiven ETG-Ergebnisses mit einer analytisch korrekten Referenzmethode (z.B. Gas-Chromatographie/Massenspektrometrie – GC/MS) erfolgen.

Was bedeutet ein positives ETG-Testergebnis im Harn?

Ein positiver ETG-Test bedeutet, dass in der untersuchten Harnprobe ETG oberhalb des Schwellenwertes („Cut-off“) des Testsystems nachweisbar ist, wobei ETG-Tests üblicherweise auf einen Cut-off von 500 ng/ml eingestellt sind.

Verfügbare Harn-Screening-Labortests (sogenannte Enzymimmunoassays), die für das ETG-Screening – das heißt für die Suche nach ETG im Harn – verwendet werden, sind üblicherweise hoch spezifisch für ETG. Kreuzreaktionen sind nur für das Schlafmittel Chloralhydrat beschrieben, das aber in Österreich nicht auf dem Markt ist.

Ein positiver ETG-Nachweis im Harn bedeutet daher, dass an den Tagen vor der Probenabgabe ein Alkoholkonsum stattgefunden hat. Bei zweifelhaften Untersuchungsergebnissen müssen die mittels eines Enzymimmunoassays erhobenen ETG-Laborwerte aber mit einer Bestätigungsmethode (z.B. GC/MS) überprüft werden.

Labordiagnostik des Alkoholismus

Unter Alkoholismus (Alkoholkrankheit) versteht man den Missbrauch bzw. die Abhängigkeit von Alkohol mit körperlichen, psychischen oder sozialen Folgeschäden.

Dauerhafter (chronischer) Alkoholmissbrauch schädigt insbesondere folgende Organe:

  • Leber: das Alkoholabbauprodukt Azetaldehyd ist lebertoxisch. Die lebertoxische Grenze liegt für Männer bei einer Zufuhr von 40 Gramm reinem Alkohol pro Tag und für Frauen bei 20 Gramm reinem Alkohol pro Tag. Eine dauerhafte Überschreitung dieser Trinkmengen kann zu Leberverfettung, Fettleberhepatitis und schließlich Leberzirrhose führen.
  • Bauchspeicheldrüse: akute und/oder chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis).
  • Magen-Darm: chronische Gastritis, Refluxerkrankung der Speisröhre.
  • Gehirn: z.B. Gehirnatrophie.

Im Hinblick auf die Labordiagnostik des chronischen Alkoholismus besitzen lediglich die folgenden Laborwerte eine ausreichende diagnostische Spezifität – d.h. wenn keiner der folgenden Laborwerte erhöht ist, dann liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch kein chronischer Alkoholismus vor:

  • Serumaktivität der Gamma-Glutamyltransferase (GGT),
  • mittleres Erythrozytenvolumen (MCV) und
  • Carbohydrate-Deficient Transferrin (CDT).

Von diesen drei Laborwerten ist insbesondere das CDT die derzeit spezifischste Kenngröße für einen Alkoholismus. Eine CDT-Erhöhung wird praktisch nur bei chronischer Alkoholzufuhr beobachtet, wobei durchschnittlich zumindest 60 Gramm Äthanol täglich über mehrere Wochen getrunken werden müssen.

Die diagnostische Spezifität von CDT ist mit bis zu 98 Prozent hoch, was dafür spricht, ein negatives Ergebnis richtig anzuzeigen. Die diagnostische Sensitivität von CDT – die Fähigkeit der Messgröße, bei Alkoholkranken ein richtig positives Ergebnis anzuzeigen – schwankt je nach untersuchtem Kollektiv zwischen 22 und 100 Prozent.

Weitere Informationen zur Abhängigkeitserkrankung finden Sie unter Alkohol.

Weitere Informationen

LOINC: 45324-1, 58375-7

Referenzwert

Einheit Referenzbereich
Männer bis 18 Jahre Männer über 18 Jahre Frauen bis 18 Jahre Frauen über 18 Jahre
ng/ml (Nanogramm pro Milliliter) negativ negativ negativ negativ

Hinweis

Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von  Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.

Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?

ELGA: eBefund

Hier finden Sie Informationen zur ELGA-Funktion eBefund.

Letzte Aktualisierung: 6. März 2018

Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl

Wie lange dauert es bis Alkohol nicht mehr nachweisbar ist?

Im Blut beträgt die Nachweisbarkeit von ETG nur wenige Stunden. Daher ist Blut zur Abstinenzkontrolle nur bedingt geeignet. Im Urin kann ETG bis zu 72 Stunden nach Ende des Konsums nachgewiesen werden [3, 4].

Wie hoch darf der EtG Wert im Urin sein?

Eine EtG- Konzentration im Urin > 0,1 µg/mL gilt als Nachweis für einen vorangegangenen Alkoholkonsum. Eine EtG-Konzentration < 0,1 µg/mL wird als Abstinenzhinweis gewertet.

Wie lange sind 2 Flaschen Bier im Urin nachweisbar?

In Abhängigkeit von der getrunkenen Alkoholmenge kann dann das Ethylglucuronid 12 bis 48 Stunden im Urin nachgewiesen werden.

Was zerstört EtG?

Grundsätzlich ist zu beachten, dass der EtG-Gehalt im Haar nicht stabil gegenüber Umweltein- flüssen ist und insbesondere durch kosmetische Behandlungen und/oder sehr intensives Haare- waschen vermindert werden kann.