Ergoactive sitz mit 14-wege- einstellung auf fahrerseite

Autsch! Vom vielen Sitzen wird der Rücken in Mitleidenschaft gezogen. Viele Hersteller bieten spezielle Sitze – doch schon die richtige Einstellung kann helfen

Foto: coremedia

Teilen Twittern Senden

Ein Artikel aus der Auto Bild Heft 11/ 2018

Foto: coremedia

Sitzen ist das neue Rauchen, sagen Orthopäden. Im Büro, zu Hause, im Auto – wir sitzen zu viel und dabei oft auch noch falsch.

Die Folge: Fast jeder Dritte klagt regelmäßig über Rückenschmerzen. Und weil wir immer mehr Zeit im Auto verbringen, ist es umso wichtiger, dass wir hinter dem Steuer rückenfreundlich Platz nehmen.

Würde jeder vor Fahrtbeginn seinen Sitz optimal einstellen, wären schon viele Probleme gelöst. Voraussetzung dafür sind Autositze, die man möglichst genau den individuellen Bedürfnissen anpassen kann. Die meisten Sitze aber sind recht einfach aufgebaut: Neigung der Lehne und Sitzhöhe sind verstellbar. Kann man den Sitz darüber hinaus noch beheizen, ist das schon Luxus.

• Wirbelsäulengerechte, feste Grundstruktur • Ausreichende Größe (Rückenhöhe, Kopfstütze, Sitzfläche) • Sitzhöheneinstellung • Sitzneigungseinstellung • Sitzlängenverstellung • Sitzflächentiefeneinstellung • Kopfstütze optimal einstellbar • 4-Wege-Lordosenstütze • Bedienelemente während der Fahrt gut erreichbar • Klimapaket (Sitzheizung/Ventilation) • Lehnenkopfeinstellung • Einstellbare Seitenwangen an Lehne und Sitzkissen • Sitzdynamiksystem • Massagefunktion • Komfortkopfstütze • Memoryfunktion

Dabei gibt es gegen Aufpreis vielversprechende Lösungen: Sport- oder Komfortsitze geben dank verstärkter Seitenwangen Halt. Zudem entlastet eine Lordosenstütze den Rücken und eine Sitzverlängerung die Beine. Das kostet natürlich extra, doch die eigene Gesundheit sollte den Mehrpreis wert sein. Wer alles richtig machen und ausgezeichnet sitzen möchte, kann sich bei einigen Autoherstellern ergonomisch geformte Sitze ab Werk bestellen. Sie sind von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) ausgezeichnet worden.

Foto: coremedia

1.) Rücken Sie mit dem Gesäß dicht an die Lehne heran. Bringen Sie den Sitz danach so in Position, dass die Beine bei durchgetretenen Pedalen leicht angewinkelt sind. 2.) Stellen Sie die Neigung der Rückenlehne so ein, dass Sie das Lenkrad mit leicht angewinkelten Armen erreichen. Dazu sollte die Rückenlehne in einem Winkel von etwa  110 Grad stehen. Wichtig: Beim Lenken liegen die Schultern bestenfalls an der Rückenlehne an. 3.) Wählen Sie jetzt die für Sie optimale Sitzhöhe. Dabei gilt: Sitzen Sie so hoch wie möglich, zwischen Kopf und Dachhimmel sollte jedoch noch eine Handbreit Platz sein. 4.) Die Neigung der Sitzflächen ist ideal eingestellt, wenn die Oberschenkel locker aufliegen und Sie die Pedale ohne viel Kraftaufwand durchtreten können. Nachdem Sie die Länge der Sitzfläche justiert haben, sollten zwischen Kniekehle und der Vorderkante des Sitzes noch zwei bis drei Fingerbreit Platz sein. 5.) Stellen Sie die Kopfstütze so ein, dass sie zwar den Kopf schützt, aber nicht den Nacken stützt. Eine zu tief eingestellte Kopfstütze kann bei einem Heckaufprall schwerste Kopf- und Halswirbelverletzungen hervorrufen. Die Faustformel lautet: Oberkante Kopfstütze = Oberkante Kopf. 6.) Wenn Lehne und Sitzfläche mit einstellbaren Seitenwangen ausgestattet sind, sollten die Wangen am Körper anliegen, diesen aber nicht einengen. 7.) Eine Lordosenstütze unterstützt die natürliche Form Ihrer Lendenwirbelsäule. Passen Sie die Einstellungen immer von unten nach oben an. Der wichtigste Abstützbereich ist dabei der des Beckens (Gürtellinie). Überprüfen Sie zum Schluss alle Einstellungen noch einmal in der gleichen Reihenfolge. Fertig ist die individuell ideale Sitzposition. Wenn möglich, speichern Sie die Sitzpositionen für verschiedene Fahrer elektronisch über die Memory-Funktion. Damit ersparen Sie sich das lästige Neueinstellen des Sitzes vor der Fahrt.

Das Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken finden Sie in vielen Preislisten

Foto: coremedia

Die AGR ist zwar nicht selbst an der Entwicklung der Autositze beteiligt, gibt jedoch den Autoherstellern und Sitzproduzenten medizinische Informationen an die Hand, wie sie ihre Produkte optimieren können. In den Aufpreislisten der Hersteller sind die ausgezeichneten Sitze am blauen Gütesiegel der AGR zu erkennen. Natürlich gibt es für Gebrauchtwagen ebenfalls ergonomisch geformte Nachrüstsitze.

Der Fahrersitz in der Mercedes S-Klasse ist belüftet und lässt sich in vielen Positionen justieren. Die Einstellungen kann man speichern

Foto: coremedia

► Fahrersitz Level 2 Business DS 7 Crossback: Serie ► Fahrer- und Beifahrersitz Level 3 optional DS 7 Crossback: Serie ► Fahrer- und Beifahrersitz Level 4 DS 7 Crossback Performance Line: 600 Euro

► Multikontursitz E-Klasse (inkl. Coupé/Cabriolet): 1130,50 Euro G-Klasse: 3623,55 Euro ► Aktiv-Multikontursitz CLS/CLS Shooting Brake: 2320,50 Euro E-Klasse: 2320,50 Euro  G-Klasse: 3623,55 Euro S-Klasse (mit Coupé/Cabriolet): 2023,00 Euro SL: 1963,50 Euro Mercedes-Maybach: 2320,00 Euro ► Aktiv-Multikontursitz Fahrer/Beifahrer S-Klasse (mit Coupé/Cabriolet): Serie SL: Serie Mercedes-Maybach: Serie ► Sport- und Komfortsitz mit Sitzkomfortpaket und 4-Wege-Lordosenstütze A-Klasse: ab 464,10 Euro CLA (inkl. Coupé/Shooting Brake): 780,45 Euro GLA: 780,45 Euro ► Komfortsitz mit Sitzkomfortpaket und 4-Wege-Lordosenstütze B-Klasse: 595,00 Euro ► Fahrer-Sport- und Komfortsitz mit Memory-Funktion CLA (inkl. Coupé/Shooting Brake): 780,45 Euro ► Fahrer/Beifahrersitz elektrisch einstellbar mit Memory-Funktion A-Klasse: ab 410,55 Euro C-Klasse (inkl. Coupé/Cabriolet): ab 880,60 Euro E-Klasse (inkl. Coupé/Cabriolet): ab 1213,80 Euro ► mit Sitzkomfortpaket A-Klasse: ab 279,65 Euro C-Klasse (inkl. Coupé/Cabriolet): 238,00 Euro E-Klasse (inkl. Coupé/Cabriolet): Serie S-Klasse Cabriolet: 2023,00 Euro ► Rücksitze: Mercedes-Benz Multikontursitz S-Klasse: 1856,40 Euro Mercedes-Maybach: 1856,40 Euro

► High-Performance-Sitze Astra OPC: 1995 Euro ► Sport-Ergonomiesitze Astra GTC: ab 390 Euro ► Ergonomiesitz Fahrer/Beifahrer Crossland X: ab 685 Euro Insignia: ab 390 Euro Mokka X: 1750 Euro Mokka X (nur Fahrer): ab 635 Euro Astra (Sport Cosmo, Leder): ab 685 Euro Astra (Sport Cosmo, Leder, nur Fahrer):  ab 390 Euro Zafira Tourer (nur Fahrer): ab 420 Euro Zafira Tourer: ab 725 Euro ► Premium-Sitz Fahrer Insignia Country Tourer: ab 390 Euro ► Premium-Sitz Beifahrer Insignia Country Tourer: ab 295 Euro ►Premium-Ergonomiesitz Fahrer/Beifahrer Cascada: ab 1480 Euro

► Ergonomische Komfortsitze (Fahrer- und Beifahrersitz) Peugeot 3008/5008: ab 250 Euro Peugeot 3008 GT: Serie

Recaro Ergomed E und Ergomed ES (Nachrüstbereich): ab 1490 Euro Recaro Style Sportline und Style Sportline XL (Nachrüstbereich): ab 1495 Euro Recaro Style Topline und Style Topline XL, Style-JC (Nachrüstbereich): ab 1855 Euro

► VW ergoActive Sitz mit 14-Wege-Einstellung auf Fahrerseite VW Golf 72): ab 295 Euro VW Golf 7 Variant2): ab 295 Euro VW Golf Sportsvan2): ab 265 Euro VW Tiguan 2): ab 530 Euro ► VW ergoActive Sitz für Fahrer und Beifahrer VW Touran 2): je ab 265 Euro ► VW ergoComfort Sitz mit 14-Wege-Einstellung auf Fahrerseite VW Passat 2): ab 855 Euro VW Arteon 2): ab 1060 Euro Preise lt. Hersteller-Webseiten, Februar 2018 1) oft nur in Kombination mit anderer Ausstattung; 2) abhängig von Ausstattungsvarianten

Lesen Sie auch

Praktisches Zubehör : Verbasteln Sie doch mal Ihr Auto!

Zubehör erleichtert den Auto-Alltag. Doch warum im Laden kaufen, wenn sich vieles ohne großen Aufwand selbst herstellen lässt?

Babyschalen im Test : Den Alleskönner gibt es nicht!

Um den Säugling stressfrei im Auto abzusichern, gibt es verschiedene Systeme. BILD stellt fünf Modelle vor, die sich hervorheben.