Hornissen und Wespen sind friedlicher als allgemein gedachtOb der Sommer früh oder spät in die Gänge kommt, auf eines ist Verlass: Zu Kuchen oder Eis im Freien gesellen sich schnell ungebetene Gäste. Der NABU gibt Tipps für den richtigen Umgang mit Wespen, Hornissen und Co. Show
Wer draußen Obstkuchen, Saft und Eis genießt, lockt mit den süßen Speisen ungebetene Gäste an - Wespen. Der Ärger ist vorprogrammiert – einige schlagen nach den hungrigen gelb-schwarzen Fliegern und erzählen Horrorgeschichten. Nach wie vor halten viele Menschen Wespen und Hornissen für gefährlich. Die Liste der Vorurteile ist lang. Aufklärung ist auch heute noch dringend notwendig, denn kaum eine Tiergruppe ruft so heftige Reaktionen hervor wie diese unter dem wissenschaftlichen Begriff Hautflügler zusammengefassten Insekten. „Die Tatsache, dass nur wenige Menschen mit der Lebensweise von Wespen oder Hornissen vertraut sind, hat zur Bildung von Mythen und Vorurteilen beigetragen“, erklärt NABU-Expertin Melanie von Orlow. Durch eine bessere Einschätzung zum Teil bekannter Situationen können selbst Hornissen und Menschen friedliche Nachbarn werden. So ist es im Sommer ratsam, süße Nahrungsmittel im Freien abzudecken. Außerdem ist es sinnvoll, nicht nach anfliegenden Tieren zu schlagen. Besser ist es, sie bestimmt, aber ruhig daran zu hindern auf der Nahrung zu landen. Einerseits unterbindet man so eine Rekrutierung von Nestgenossinnen, andererseits wird eine Kontamination der Nahrung mit Keimen vermieden.
Hornissen fressen an Apfel - Foto: Helge May Es fliegen nur zwei der in Deutschland heimischen sozialen Wespenarten auf Cola, Steak und Kuchen. Die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe haben den Wespen insgesamt einen schlechten Ruf eingebrockt. Die Leidtragenden sind die Hornissen und die im Freien, in Büschen oder unter Vordächern nistenden Langkopfwespen, deren Nester oft „vorsorglich“ ausgeräuchert werden.
So gehen Sie mit Wespen richtig um22 NABU-Tipps zum gedeihlichen Miteinander
Wespenkönigin im Frühjahr beim Besuch einer Schlehe - Foto: Helge May
Am und im Haus
Auch schwarz-gelb geringelt, aber ausgesprochen friedlich: Feldwespen – zu erkennen unter anderem an den rotbraun überhauchten Flügeln und den orangen Fühlern – bilden eine eigene Unterfamilie und gehören nicht zu den Echten Wespen. Im Sommer sieht man sie häufig auf Blüten Nektar naschen. Besonders einfach sind sie im Flug zu erkennen, da sie die langen Beine weit nach hinten gestreckt halten. Hier knabbert eine Gallische Feldwespe (unsere häufigste Art) an einem Holzpfahl, um Material für den Nestbau zu sammmeln. Foto: Helge May
Die Arbeiterinnen vieler Wespenarten sterben bereits am Ende des Hochsommers, die Völker von Gemeiner und Deutscher Wespe halten dagegen bis in weit den Oktober hinein aus. Foto: Helge May
Broschüre „Bienen, Wespen und Hornissen“Mehr Informationen bietet die Broschüre „Bienen, Wespen und Hornissen – Kein Grund zur Panik“ aus der Reihe „NABU aktiv“. Neben Tipps zu Konfliktfällen gibt es auf 44 Seiten ausführliche Infos zu Nisthilfen und zum insektenfreundlichen Garten. Einzelexemplare der Broschüre mit der Artikelnummer 4024 erhalten Sie beim NABU-Infoservice, 10108 Berlin. Bitte legen Sie 2 Euro für die Broschüre plus 1,55 Euro Porto in Briefmarken bei. Mehrfachbestellungen erfolgen über den NABU-Shop (online bestellen). Hornissen
Verwandte ThemenWeitere InsektenporträtsWie kann man den Bau eines Wespennestes verhindern?Wie verhindern wir, dass Wespen sich einnisten?. Rollladen mit Bürstendichtung abdichten. ... . Fliegengitter an Fenstern und Türen anbringen. ... . Holzbalken in Dachböden oder Rollädenkästen mit ätherischen Ölen einreiben. ... . Mülleimer und Komposthaufen mit Deckeln abdecken.. Wann suchen Wespen Nistplätze?Wann bauen Wespen ihre Nester? Mit dem Bau ihres Nestes beginnen Wespen im Frühjahr. Ab Anfang April begibt sich die Wespenkönigin auf die Suche nach einem geeigneten Nistplatz und beginnt direkt mit dem Bau.
Wie lange versuchen Wespen in ihr Nest zu kommen?Lediglich die begatteten Jungköniginnen überstehen den Winter. Je nach Wespenart sterben von Anfang September bis Ende Oktober die Nester ab. Sie sind leer und werden auch nicht wieder von einer Wespenart bezogen. In der Regel zersetzen sie sich mit der Zeit von selbst.
Wo bauen die Wespen ihr Nest?Die Deutsche Wespe baut ihr Nest beispielsweise häufig in Rollladenkästen oder auf Dachböden unter Deckenverkleidungen. Wieder andere nisten unterirdisch in Mäuse- oder Maulwurfsgängen. Einige besonders geschützte Arten bauen ihr Nest freihängend an Bäumen, in Sträuchern oder Hecken.
|