Arbeitgeber setzt mich bei krankheit unter druck

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Arbeitgeber setzt mich bei krankheit unter druck

Erstmal gute Besserung!
Nein, dein Arbeitgeber darf sich nicht zwingen oder unter Druck setzen zur Arbeit zu gehen wenn du krankgeschrieben bist. Sowas ist natürlich sehr unschön und rechtlich nicht erlaubt. Du kannst dich natürlich zur Wehr setzen, indem du zum Betriebsrat gehst. Wichtig ist, dass du auch wirklich eine Krankmeldung hast.

Arbeitgeber setzt mich bei krankheit unter druck

Das hat die eigentlich gar nicht zu interessieren. Wenn der Arzt sagt, dass du arbeitsunfähig bist, dann bist du arbeitsunfähig. Jetzt könntest du am Freitag nochmal zum Arzt gehen und sagen, dass du dem psychischen Druck nicht mehr gewachsen bist. Dann schreibt er dich einfach nochmal zwei Wochen krank. Beim Betriebsrat kannst du dich natürlich auch melden. Mich wundert es sowieso, dass in einer Firma, die groß genug für einen Betriebsrat ist, so ein Aufstand ausbricht, wenn jemand zweimal im Jahr krank ist.

Arbeitgeber setzt mich bei krankheit unter druck

Die IHK wird Dir nicht helfen können.

Der Betriebsrat vielleicht über ein gemeinsames Gespräch - aber meistens bringt das auch nicht viel oder verhärtet die Fronten nur noch weiter.

Du hast eine AU vom Arzt. Das alleine ist wichtig. Solltest Du eine Verlängerung benötigen, denke bitte daran, dass Du spätestens am letzten Geltungstag der jetzigen AU zum Arzt musst, damit die AU lückenlos ist.

Außerdem muss die Ausfertigung für den Arbeitgeber unbedingt schnellstmöglich dort hin. Ich würde Dir aber davon abraten selber hin zu geben. Du kannst jemand schicken oder sie per Post senden.

Arbeitgeber setzt mich bei krankheit unter druck

Gegen was genau willst du dich denn zur Wehr setzen? Du bist krank geschrieben, dann musst du nicht ans Telefon gehen. Wenn du dich fertig machen lässt, ist das eigentlich deine eigene Schuld. 

Dass der Chef sich ärgert, wenn jemand gleich krank ist, nur weil er was heben musste, kann man verstehen. Vermutlich haben die von dir den Eindruck gewonnen, dass du ein Weichei bist. Und den Eindruck bestätigst du, indem du dich über deren Nachfragen aufregst.

Solange sie dir nicht mit Kündigung drohen, dir Gehaltsabzüge machen oder dich sonstwie finanziell benachteiligen, kann dir das doch völlig am Popo vorbeigehen.

Arbeitgeber setzt mich bei krankheit unter druck

Bis jetzt ist doch gar nichts passiert. Es besteht daher auch kein Handlungsbedarf. Natürlich kannst du dagegen vorgehen. Damit würdest du aber nur noch mehr Öl ist Feuer giessen. Ob das so klug ist, wage ich zu bezweifeln.

Es stellt sich mir die Frage, was du gestern heben musstest, wie schwer es war und ob es nicht andere Möglichkeiten gegeben hätte, das zu erledigen.

Es ist natürlich nicht die feine englische Art, die dein Arbeitgeber hier an den Tag legt, aber irgendwie solltest du ihn auch verstehen. Normalerweise arbeitest du und bekommst dafür Geld. Nun arbeitest du mehrere Tage nicht und der Arbeitgeber muss trotzdem zahlen.

Grundsätzlich solltest du dir angewöhnen, deinen Arbeitsplatz und deine Arbeitsabläufe so zu gestalten, dass du möglichst keine schweren Lasten heben musst und wenn es doch notwendig ist, diese möglichst rückenschonend zu heben.

Dein Rücken wird es dir danken. Vor allem, wenn du dann mal auf die 50 zugehst.

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Erstellt: 18.09.2020, 15:14 Uhr

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Arbeitgeber setzt mich bei krankheit unter druck

Der Chef ruft an: Wer krank zu Hause ist, kann selbst entscheiden, ob er dann ans Telefon geht. © Christin Klose/dpa-tmn

Wer krankgeschrieben zuhause bleibt, ist in der Regel von allen Arbeiten befreit. Doch was ist, wenn der Chef zuhause anruft? Müssen Arbeitgeber überhaupt ans Telefon zu gehen?

Vielleicht ist es nur eine Erkältung, die einen für ein paar Tage außer Gefecht setzt. Oder eine längere Erkrankung, wegen der ein Arbeitnehmer zu Hause bleibt. Darf der Chef seinen Mitarbeiter dann dort anrufen?

„Anrufen kann der Arbeitgeber natürlich im Prinzip“, sagt Johannes Schipp, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Gütersloh. Ob der Arbeitnehmer dann aber ans Telefon gehe, könne dieser letztendlich selbst entscheiden.

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Bei Krankschreibung Was darf der Arbeitgeber fragen?

Es sei gesetzlich nicht geregelt, zu was der Arbeitgeber Informationen einholen darf. „Der Arbeitgeber kann fragen, bis wann der Mitarbeiter voraussichtlich wieder kommt. Fragen zur Erkrankung des Mitarbeiters, etwa was er denn hat, gehen den Arbeitgeber aber nichts an“, erklärt Schipp.

Genauso wenig dürfe der Arbeitgeber Druck machen. Etwa, indem er darauf hinweist, wie oft der Arbeitnehmer schon krank war oder wann er spätestens wieder im Büro zu sein habe. „Das hat keine rechtliche Relevanz“, betont Schipp.

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Kranke Mitarbeiter müssen keine Aufgaben übernehmen

Hat der Chef zu arbeitsplatzbezogenen Belangen Fragen, muss ein kranker Mitarbeiter das im Normalfall nicht beantworten. Es gebe aber Nebenpflichten im Arbeitsverhältnis - „vor einer nicht plausiblen Verweigerungshaltung ist also abzuraten“, meint der Fachanwalt.

Schipp nennt ein Beispiel: So könne sich der Vorgesetzte etwa nach dem Computerpasswort eines Mitarbeiters erkundigen, wenn dieser krank ist, damit die Arbeit weitergehen kann - solange sichergestellt ist, dass dieser nach der Rückkehr sein Passwort wieder ändern kann. „Richtige Arbeitsaufgaben müssen erkrankte Arbeitnehmer von zu Hause aus aber nicht erledigen“, stellt der Fachanwalt klar. (dpa/ahu)*merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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Was darf der Arbeitgeber im Krankheitsfall?

Bei einer Krankmeldung des Arbeitnehmers muss der Arbeitgeber die Aufrechterhaltung seines Geschäftsbetriebs weiterhin sicherstellen. Hierfür muss er betriebliche Abläufe anpassen, umorganisieren oder personellen Ersatz besorgen.

Kann der Arbeitgeber nach dem Krankheitsgrund fragen?

Die Art der Krankheit und ihre medizinische Ursache gehen den Arbeitgeber nichts an. Die Frage nach dem Gesundheitszustand ist zwar erlaubt, muss aber nicht beantwortet werden. Wegen der Geschlechterdiskriminierung unzulässig ist die Frage nach einer Schwangerschaft oder deren Planung.

Kann mir mein Arbeitgeber wegen Krankheit kündigen?

Kann ich gekündigt werden, weil ich krank bin? Ja. Dafür müssen aber unzumutbare Fehlzeiten vorliegen, die Zukunftsprognose muss negativ sein, und eine Interessenabwägung muss zugunsten des Arbeitgebers ausfallen.

Kann Arbeitgeber gesundheitsprognose verlangen?

Arbeitgeber braucht für Negativprognose objektive Tatsachen Das akzeptieren Arbeitsgerichte erfahrungsgemäß nach etwa eineinhalb Jahren durchgehender Arbeitsunfähigkeit. Häufige Kurzerkrankungen können eine negative Gesundheitsprognose ebenfalls rechtfertigen.