3 gleichen wanderung napoleon

Die Burg Gleichen beherrschte einen Abschnitt der als Via Regia bekannten Fernhandelsstraße, zu der heute die Autobahntrasse und die Bundesstraße 7 parallel verlaufen. Über einen Sattel zwischen dem Kaffberg und dem Burgberg verläuft die Landesstraße (L 2163) im Abschnitt Mühlberg, Bundesautobahn 4 und Wandersleben. Zwischen der Burg Gleichen und der benachbarten Mühlburg im Südwesten befindet sich eine Talsenke, in der sich im Mittelalter ein flaches Gewässer – der zum Burgbesitz gehörende „Steinsee“, befand. Heute erkennt man vom Burgturm in der Ebene jenseits der Autobahntrasse vor der „Schlossleite“ einzelne Wasserflächen.

Zur Geschichte der Burg

  • Im frühen 8. Jahrhundert befand sich auf dem Berg eine durch Kulturschichten belegte Anlage, die auf die Zeit der fränkischen Eroberung zurückgehen soll, bauliche Reste blieben nicht erhalten.
  • 1034 in den Annalen des Klosters Reinhardsbrunn als „Gliche“ erstmals erwähnt. Der Name stammt vermutlich vom keltischen glich ab, was Felsen bedeutet.
  • 1088 wurde die Burg von einem Reichsheer belagert und völlig zerstört. Auf der Burg hatte sich mit Markgraf Ekbert II. von Meißen der Anführer der sächsischen Adelsopposition gegen Kaiser Heinrich IV. verschanzt. Ein überraschender Ausbruch am Weihnachtsabend sprengte den Belagerungsring, dabei kamen Siegwin, der Erzbischof von Köln sowie die Bischöfe von Lausanne, Burkhard und Otto von Regensburg, die mit ihren Truppenkontingenten im kaiserlichen Heerlager untergebracht waren, ums Leben oder gerieten in Gefangenschaft.
  • 1162 erhielten die Grafen von Tonna vom Mainzer Erzbischof die Burg Gleichen als Lehen. Ein Zweig der gräflichen Familie, angeführt von Graf Ernst I. nannte sich fortan Grafen von Tonna und Gleichen, später verkürzt als Grafen von Gleichen.
  • 1178 führte eine Fehde mit den Landgrafen zur erneuten Belagerung und Zerstörung der Burg Gleichen.
  • 31. Mai 1231 Ein Großbrand auf der Burg Gleichen, der durch einen Blitzeinschlag ausgelöst wurde. Die Beseitigung der Schäden fiel in eine Zeit wachsender Spannungen mit der Stadt Erfurt.
  • 1308 wurde das Lauentor in Erfurt durch den Mainzer Erzbischof zugemauert. Die Grafen von Gleichen verloren damit ein wichtiges Privileg, dieses Stadttor zu jeder Zeit und abgabenfrei zu passieren.
  • Im 16. Jahrhundert erfassten die Wirren des Bauernkrieges und der Reformation auch die Teilherrschaften der Grafschaft Gleichen. In Ohrdruf wurde 1525 das dortige Kloster aufgelassen und von den Mönchen an die Grafen von Gleichen übergeben, um dort eine Schule einzurichten. Die gräfliche Familie kam diesem Wunsch auch nach, nutzte aber um 1550 die vorteilhafte Lage und bestimmte den Umbau eines Teils des ehemaligen Klosters zur Residenz Schloss Ehrenstein.
  • 1599 gab Philipp Ernst von Gleichen das Bergschloss Gleichen auf und übersiedelte nach Ohrdruf in das Residenzschloss.
  • 1631 erlosch das Gleichensche Grafengeschlecht. Mit dem Erlöschen der Grafen von Gleichen im Mannesstamm wurde das Mainzer Erzbistum wieder Besitzer der Burg Gleichen.
  • Bis 1639 war die Burg unbewohnt und wurde geplündert.
  • 1651 erhielten die Grafen von Hatzfeld die Herrschaft Gleichen (Burg Gleichen und Wandersleben) als Lehen. Sie nannten sich nun Grafen von Gleichen und Hatzfeld.
  • 1717 besuchte eine Gräfin von Hatzfeld die Burgruine und plante einen Neubau in der Burgruine. Es gelang ihr jedoch nicht.
  • 1793 starb auch das Hatzfelder Grafengeschlecht aus, das Lehen fiel zurück an das Mainzer Erzbistum.
  • 1806 geriet sie unter die Herrschaft der Franzosen und sollte gesprengt werden, um Baumaterial zu gewinnen. Die mutige Bitte des Erfurter Universitätsprofessors Placidus Muth, die er in einer Unterredung mit Napoleon aussprach, dieses Vorhaben zu unterbinden, hatte die Schenkung der Burg an die Erfurter Universität zur Folge.
  • 1816 kam sie erneut in preußischen Staatsbesitz zurück, da die Erfurter Universität am 12. November 1816 aufgelöst wurde.
  • 1817 erwarb der preußische General, Freiherr Karl von Müffling die Burgruine für 800 Taler und veranlasste die Reparatur einiger Treppen.
  • 1841 wurde das noch vorhandene Dach des Renaissanceschlosses abgetragen, als Begründung wird angegeben, dass man um die statische Stabilität der tragenden Mauern besorgt war, da sich bereits deutliche Risse abzeichneten. Das fehlende Dach beschleunigte im Gegenteil den weiteren Verfall des Gebäudes, da nun das Regenwasser ungehindert in die Mauerwerksfugen einsickern konnte.
  • 1897 begannen erste Ausbesserungsarbeiten, die von der Erfurter Sektion des Thüringer-Wald-Vereins in Auftrag gegeben worden waren.
  • 1934 erhielt die Stadt Erfurt die Burgruine „geschenkt“.
  • 1960 übernahm die zum Kulturbund gehörende Fachgruppe Arbeitskreis zur Pflege und Erhaltung der Burg Gleichen die Betreuung der Burgruine, die als Freilichtmuseum genutzt wurde. Der Bergfried wurde als Aussichtsturm hergerichtet, im Inneren wurde eine Sammlung von Materialien zur Burggeschichte präsentiert.
  • 1998 übernahm die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten die Burg.

Quelle: Wikipedia | Burg Gleichen

Warum heißen die drei gleichen die drei gleichen?

Der Sage nach entstand der Begriff Drei Gleichen nach einem Kugelblitz-Einschlag am 31. Mai 1231, nachdem die Burgen wie drei gleiche Fackeln brannten. Früher sicherten die Burgen als Geleitsburgen die Kupferstraße. Die Mühlburg ist die älteste Burg der Drei Gleichen und zugleich die älteste Burg Thüringens.

Wie heißen die drei Burgen der Drei Gleichen?

Zu der als die "Drei Gleichen" bekannten Burganlage zählen die Burg Gleichen, die Mühlburg und die Veste Wachsenburg.

Wo befinden sich die drei gleichen?

Drei Gleichen (auch: Gleichenschlösser) ist die Bezeichnung für ein mittelalterliches Burgenensemble in Thüringen sowie für das Bergensemble, auf dem die Burgen stehen. Die Berge ziehen sich von neun Kilometer südöstlich Gothas (Landkreis Gotha) bis fünf Kilometer nordwestlich Arnstadts (Ilm-Kreis).

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